Ein Kulturtag in Dublin
Bericht vom Samstag, 25.03.:
Ich bin - was mir manche vermutlich nicht glauben werden - ja nicht nur zum arbeiten und feiern in Dublin, sondern ich will natürlich nebenbei auch ein bisschen Kultur mitbekommen! Jaha! :-) Habe das zuvor auch nicht von mir gedacht, aber immer wenn man mal woanders hinkommt meint man besonders viel erkunden zu müssen. Dabei kennt man eigentlich nicht einmal seine Heimat... *kleinerDenkanstoß*
Nichtsdestotrotz, habe ich mir ein umfangreiches Programm zusammengestellt - sogar mit ungefähren Zeitangaben. Alles, so wie ich das eben gerne mache, bis ins letzte Detail durchgeplant (inklusive der Restaurants und Pubs zum Essen). Habe da ein richtig gutes Buch über Dublin welches die ganzen Ausflugsziele und Essensmöglichkeiten vorstellt. Soweit die Theorie! In der Praxis sah es dann so aus, dass ich eine Stunde länger im Bett war und der ganze "Plan" etwas verschoben wurde! :-) War ja klar...
Beginn war am College Green zwischen den imposanten Gebäuden der Bank of Ireland (rechtes Bild) und dem Trinity College (links). Letzteres war dann auch mein erstes Ziel. Kleine Anmerkung an dieser Stelle: Ich werde die geschichtlichen Hintergründe, etc. kurz fassen, da wohl sonst kaum einer weiterlesen würde! Also keine Sorge! :-)
Das Trinity College ist die älteste (erbaut 1592) und renommierteste Universität Dublins und genießt auch europaweit einen sehr guten Ruf. Bekannte Studenten waren zum Beispiel Jonathan Swift, Oscar Wilde, Bram Stoker, Samuel Backet und Mary Robinson. Das Gelände der Uni ist sehr groß und mit vielen Rasenflächen. Somit im Sommer mit Sicherheit ein klasse Ort zum entspannen.
Sonst gab es dort natürlich auch eine Bibliothek zu sehen. Die "new library" ist von der Architektur den hängenden Gärten von Babylon nachempfunden.
Am Eingang steht the "Pomodoro". Die Skulptur, nach seinem Künstler benannt, stellt eine Weltkugel dar, die aus einer anderen Weltkugel "entspringt". Soll wohl die Veränderung der Welt im Laufe der Zeit - the new world - darstellen.
Wenn es eine "neue Bibliothek" gibt muss es auch was geben? - Genau! Die "old library"! Dort stehen noch über 200.000 Bücher von früher drin. Mittlerweile alphabetisch geordnet - im Gegensatz zu früher. Da ging es nach der Größe des Buches!! Stellt euch mal vor ihr wollt euch da was ausleihen... Selbst mit einer Größenvorstellung wohl eine schier abenteuerliche Aufgabe.
Und noch was interessantes zu der Bibliothek: Angeblich wurde diese, auch "The long room" genannt", als Vorlage für das Hauptquartier des Jedi-Archive in "Star Wars Episode II: Attack of the Clones" hergenommen. Trinity hat daraufhin George Lucas verklagt, aber ist nicht dabei herausgekommen. Möglicherweise hat er aber dennoch ein bisschen was gezahlt...
Der Hauptgrund warum jeder zum Trinity College fährt ist das "Book of Kells". Es wird als "das schönste Buch der Welt" bezeichnet. Und zwar handelt es sich dabei um vier Bücher die um 800 geschrieben wurden und die lateinischen Texte der vier Evangelien enthalten. Zudem sind diese mit zahlreichen Zeichnungen versehen. Das ganze wird in einer großen Ausstellung mit Infos über die Zeit, die Herstellung, und und und präsentiert. Irgendwann kann man dann auch wirklich zu dem "Book of Kells" gehen!
Mögen es mir Kunst- und Geschichtslieberhaber und was weiß ich wer alles verzeihen, aber ich sag euch: "It's just a book!". Na klar sind das sehr alte und bedeutende Bücher, aber es sind halt "nur" Bücher... Ich weiß ich bin ein Banause :-) (Anm. d. Red.: Beschwerdebriefe werden nicht bearbeitet...). Aber man sollte wohl dennoch einmal dort gewesen sein!
Stichwort Bücher: Bin danach dann mal schnell in die National Library und hab mir ein Programm zukünftiger Ausstellungen geholt. Vielleicht ist ja mal was dabei.
Nach einem leckeren Mittagessen gings dann weiter zum National History Museum. Dort wird wie der Name schon sagt die Geschichte Irlands oder zumindest ein Teil davon dargestellt. (Prähistorisches Irland, Irlands Gold, Das Irland der Wikinger, ...) Schade fand ich nur, dass "The road to independence" angesichts eines Jubiläums vorübergehend in ein anderes Museum in Dublin verlagert wurde. Das hätte mich am meisten interessiert... Aber dann schau ich zu der Ausstellung eben auch mal hin. Im Großen und Ganzen waren schon einige interessante Sachen dabei. Zudem wars kostenlos und somit eine feine Sache.
Allerdings ist das ganze etwas verwinkelt aufgebaut. Ich hatte sogar mit Plan vereinzelt Probleme der richtigen geschichtlichen Reihenfolge zu folgen.
Gleich nebenan war das National Museum gelegen. Die Iren nennen es den "toten Zoo". Das heißt hier ist die Flora und Faune Irlands und Europas dargestellt. Zwar alles nur Modelle, aber dennoch schön anzusehen. Dort drin könnte man seinen Englisch-Wortschatz zur Tierwelt perfekt aufbessern! :-) Für die Kinder ist das National Museum ein Standard-Ausflugsziel in der Schule. Highlights sind zum Beispiel der irische Riesenhirsch, ein Riesenhai und ein 20 Meter langer Finnwal. Meine Cousine hätte sich hier wohl den ganzen Tag aufhalten können. Ich bin jedoch ein bisschen schneller gewesen, vor allem weil die oberen beiden Etagen immer ekliger wurden (Spinnen, Krabben, Tentakel, ...)
Leider konnte ich von diesen ganzen Sachen nichts fotografieren, war leider verboten.
Nach einer kleinen Stärkung mit einem frischen Saft und einem leckeren Panini bin ich dann in ein sehr bekanntes Pub Dublins gegangen: "O'Donoghue's" in der Merrion Row. Berühmt durch "The Dubliner". Diese irische Kultband (Wiskey in the jar, the wild rover) begann dort ihre Musikkarriere und begeisterten die Massen! Ein herrlich alt eingerichteter Pub mit unzähligen Bilder von Musiker an der Wand die dort aufgetreten sind. Über der Bar hängen Banknoten mit Widmungen der Musiker. Und das Beste: meist (oder immer?!) spielt dort auch eine Live-Band. So wars am Samstag auch! Die Atmosphäre war einfach klasse! Hab mich dort sehr gewohlt und natürlich auch ein Guinness genossen. Als ich nach einer Kleinigkeit zum Essen gefragt habe, empfahl mit der Barman eine Imbissbude gegenüber (?!), da er nur Toast anzubieten habe. Ich wollte aber selbstverständlich im O'Donoghue's bleiben. Hat ihn scheinbar auch gefreut und deswegen hab ich den Schinken-Käse-Toast for free bekommen! :-)
Als ich dann zum Schluss noch Bilder von der Band gemacht habe, wurde ich von irgendwelchen Leuten angeredet (zwei Iren, zwei Amerikaner). Hab mich mit denen dann noch kurz unterhalten und selbstverständlich Fotos gemacht.
Ansonsten habe ich noch beim Marrion Square, einer der große Parks Dublin, vorbeigeschaut. Genauer gesagt war die Marmorskulptur von Oscar Wilde mein Ziel. Die Iren geben ihren Kunstwerken sehr gerne lustige oder besser-beschreibende Namen. In diesem Falle ist es "The Fag on the Crag" (= Der Schwule auf dem Fels)
Zudem bin ich bei einem der Regierungsgebäude "The Leinster House" vorbeigekommen. Ist Samstags leider geschlossen, aber da muss ich auf jeden Fall noch rein! Deswegen diesmal noch keine Erläuterungen sondern nur zwei Fotos.
Zum Abschluss des Tages hab ich mich dann nochmal beim McDonald's gestärkt und bin dann erschöpft zurück gefahren.
Am nächsten Tag stand dann ein Tagesausflug nach Kilkenny an...
Achja, hab mir auch zwei irische CD-Sammlungen gekauft für die Stimmung zu Hause! :-)
Zum Genießen noch ein persönliches Highlight - Leinster House bei Nacht...
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