HAPPY ST. PATRICK'S DAY!

Bericht vom Freitag, 17.03.:

I WISH YOU A HAPPY HAPPY ST. PATRICK'S DAY!!! Irlands Nationalfeiertag und somit die größte, längste und anstrengendste Party des Landes! Grün hat Konjunktur, es wird massenweise Geld für verrückte Hüte oder Schmuck ausgegeben und jeder ist nur noch am feiern! Ungefähr so sah das ganze aus. :-) Viele der Iren bleiben an diesem Tag lieber Hause und sehen sich die Parade am TV an und meiden die Stadt. Einer meiner Arbeitskollegen hat sogar einmal die Parade am Fernseher in einem Pub verfolgt, obwohl der Zug nur wenige Meter live an ihm vorbeigezogen ist... (Kein Kommentar!)

Die St. Patrick's Day Feiern beginnen ja bereits zwei Tage zuvor, aber am 17. März steht natürlich alles Kopf. Der Tag beginnt mit der traditionellen "Festival Parade" von Parnell Square über die O'Connell Bridge am Trinity College vorbei bis zur St. Patrick's Cathedral. Start war um 12 Uhr. Die Innenstadt ist nahezu komplett gesperrt und auch die Busse fahren nur noch sporadisch. Es herrscht Ausnahmezustand! Viele verkleiden sich, malen sich an, setzen große grüne Leprechaun-Hüte auf oder tragen sonst irgendeinen Schnick-Schnack. Sieht in der Masse schon herrlich aus.
Wir trafen uns um 10 Uhr und traten die Fahrt Richtung downtown an um natürlich die besten Plätze zu ergattern! Nach zahlreichen Diskussionen was denn nun die besten Plätze sind einigten wir uns auf einen Platz nahe Trinity College. Nun war aber noch genügend Zeit bis es los ging und auch der Hunger meldete sich. McDonald's war ja nicht weit. In der Zwsischenzeit hatte Stefan noch Farbe besorgt und wir bemalten uns in grün-weiß-orange.





Nachdem die letzten Vorbereitungen dann getroffen waren mussten wir "nur" noch warten. Doch leider war es am Freitag ziemlich kalt, windig und gelegentlich auch etwas regnerisch... Das sollte sich den restlichen Tag auch nicht mehr ändern. Zwar hatte ich einen Irland-Schal und eine Guinness-Mütze, aber irgendwann hat auch das nicht mehr gereicht. Während des Wartens wurden wir von Luzia mit grünem Kuchen versorgt. :-) Ansonsten war noch so einiges grün in der Stadt: Zuckerwatte, ein spezieller Shamrock-Trink beim McDonald's, etc.







Irgendwann war es dann doch so weit: Die Festival-Parade kam bei uns vorbei! Um es kurz zu fassen: Es waren schon recht witzige Sachen dabei, aber im Grunde genommen war das auch nichts anderes als ein Faschings-/Karnevalszug. Nur mit dem feinen Unterschied, dass nichts Süßes ausgeworfen wurde! :-( Zwischen den einzelnen Gruppen war oft längere Pausen, was das Ganze deutlich in die Länge zog.

Erwähnenswertes/Besonderheiten:

• es hat uns immer wieder verwundert, dass viele Teilnehmer des Festzuges sehr spärlich bekleidet waren... Die Armen! Wir haben mit zwei Pullovern ja schon gefroren...
• die Garda kann auch sehr nett sein: auf dem letzten Bild ist ein Polizist zu sehen der sich bereit erklärte Fotos von uns und den anderen Zuschauern zu machen. Nach ein paar Minuten (so lang waren die Pausen manchmal) gab er aber genervt auf
• häufiges Motiv waren Figuren mit großen Köpfen, welche oft sehr witzig gestaltet waren
• meine persönlichen Favoriten der Fanartikel: der Haarreif mit dem Mini-Hut und natürlich der Haarreif mit den wackel-wackel-Shamrocks :-)

Es folgen auszugsweise ein paar Impressionen (meine Speicherkarte war am Ende des Tages voll...):














Nach der Parade, die wir vor allem auf Grund der Kälte nicht ganz bis zum Schluss treu geblieben sind, suchten wir den direkten Weg in eines der komplett überfüllten Pubs und freuten uns tierisch endlich im Warmen zu sitzen. Die Atmosphäre war klasse! Alles festlich geschmückt und gut gefüllt. Ist auf den Bilder denk ich auch gut zu sehen:







Teil 3 des Tages war dann Irish Folk Dance. Und das war der absolute Hammer! Das Highlight des Tages und mit Sicherheit unvergesslich! Zuvor haben wir uns noch schnell beim Burger King gestärkt und den dortigen Security-Mann ins Herz geschlossen ;-)
Kurzer Hintergrund: in Dublin steht vor nahezu jedem Geschäft Security. Auch der Eingang in Kaufhäuser wird ständig überwacht. Die Arbeit ist vermutlich brutalst eintönig bis auf ein paar Tage im Jahr. Und der absolute Höhepunkt ist wohl der 17. März. Wir waren mit ungefähr zehn Leuten im Burger King und haben uns dort, da kein Platz mehr frei war, hingestellt und unser Essen verdrückt. Nach ca. zehn Minuten bat uns die Security doch bitte den Burger King zu verlassen - wird würden schon zu lange dort herumstehen. Naja, am St. Patrick's Day nehmen die hier alles viel genauer. Weitere Beispiele werden noch folgen...

Nun aber zurück zum Irish Folk Dance: der Hammer! Wir sind dann ein Stückchen durch die Stadt gelaufen und schließlich bei einem Open Air Konzert angekommen. Dort waren hunderte, ach nein tausende von Leute und haben getanzt war die Beine hergaben! Es spielte ein irische Band, zwischendrin traten Tänzer auf und das ganze wurde auch auf einer Videoleinwand übertragen! Ich weiß bis heute noch nicht wie man "richtig" zu den Liedern tanzt, aber das war auch völlig egal. Egal ob zu zweit, im Kreis, Polognese oder sonstirgendwie - das Wichtigste war schlicht und einfach TANZEN! Leider konnte ich nicht allzu viele Fotos machen, da der Memory Stick voll war. (hatte schon die Größte der Bider heruntergestellt) Ich habe keine Ahnung wie lang wir dort Party gemacht haben, aber wir haben erst mit der Band aufgehört! (war ca. 6 uhr) Einfach ir(r)e! :-) Unglaublich! Und nun gibts Bilder:





Völlig erschöpft begaben wir uns wieder in ein Pub. Dort verharrten wir bis 9 Uhr. Die Zeit vertrieben wir uns dabei unter anderem mit dem netten Spielchen "Wikinger Wikinger X ruft Wikinger Wikinger Y". Zu Ehren des St. Patrick versuchten wir unser Glück mit "Paddy Paddy x ruft Paddy Paddy Y".





Sternzeit 9 Uhr - die erste Müdigkeit kommt auf, aber der Tag ist noch lange nicht zu Ende! Weiter gehts in die Grafton Street zu einem Mini-Live-Konzert. Die Mitbewohner von Luzia, Ruth trat dort mit ihrem Bruder auf. Ruth ist derzeit ausschließlich als Sängerin unterwegs. Ihre Homepage mit Liedern zum downloaden findet ihr hier. Lohnt sich! War richtig schön! Es gab aber mal wieder ein abruptes Ende, wobei die beliebte Garde wieder ins Spiel kam. Die beiden hatten in der zwischenzeit ca. 20 Zuhörer um sich geschart, als ein Polizeiwagen vorbei und den beiden ganz nett erklärte, sie mögen doch bitte zum spielen aufhören. Grund: sie mögen an St. Patrick's Day keine Massenaufläufe... Biddä? 20 friedliche Leute eine "crowd of people" und deswegen das Konzert abbrechen?!?! Meine Güte... Die Polizisten haben ehrlich zugegeben, dass das normalerweise kein Problem wäre, aber an St. Patrick's Day wäre nun mal alles anders und strenger... tztztz
Und noch was zum Thema "Aufgabe eines Security-Mannes": Beim Burger King dürfen natürlich nur die Leute auf die Toilette welche auch was gegessen haben. Da ich aber ein dringendes Bedürfnis hatte, hab ich zum ersten Mal was zu Essen gekauft nur um mich erleichtern zu können. Ok, ich gebs ja zu: der Cheeseburger hat mich nicht umgebracht. :-)




Anschließend war geplant, der Abend sollte sich dem Ende neigen, ein weiteres Pub zu besuchen. Dies scheiterte allerdings daran, dass alle wie zu erwarten proppevoll waren...
Deswegen beschlossen wir uns bei Luzia zu treffen und Pasta zu machen... Schließlich waren wir völlig ausgehungert... Denn gesund war das an diesem Tag bisher nicht gewesen. (McDonald's, Burger King, Burger King) Was soll sich sagen? Es war eine Erlösung im Warmen zu sitzen und etwas "richtiges" zu essen. Vielen Dank an Luzia und Klemens die uns das leckere Mahl zubereiteten! Der Abend war dann auch auf Grund diverser Diskussionen über Kanibalismus, Hygine in Frankreich, Fußball, grüner Essensfarbe, ... ein amüsanter und würdiger Abschluss eines ungemein anstrengenden, aber unvergesslichen Tages!




Good night!