I proudly present: CROKE PARK!!!
Bericht vom Freitag, den 04.08.:
Vor ein paar Tagen habe ich noch geschrieben, dass ich so langsam die Krise bekomme, dass ich nicht alles was ich sehen möchte auch wirklich sehen werde. Aber im Laufe dieser Woche (nach Dublin Castle, Botanic Gardens und nun diesmal Croke Par) entwickelte sich bei mir ein sehr gutes und zufriedenes Gefühl! Ich denke ich habe ziemlich viel von Dublin gesehen, auch ein bisschen was von Irland (Nordirland und Donegal kommen ja noch!) und auch sonst habe ich meine Zeit hier ausgiebig genossen! Die Momente in denen ich mich auf zu Hause freue kommen nun auch immer öfter mal. Leute, bald heißts: "Ich bin wieder hier - in meinen Revier - war nie wirklich weg - hab mich nur versteckt!" Ok, nun aber genug für den ersten Rückblick; muss mir ja für das ganz große Ende noch ein bisschen was aufheben.
Ein Grund für meine eintretende Zufriedenheit war unter anderem auch mein Besuch im GAA-Museum mit Besichtigung von Croke Park. (Was mich daran erinnert, dass ich ja noch einen Gutschein zur Besichtigung der Allianz-Arena habe!)
Zuvor habe ich mich aber nochmal mit meinen (Ex-) Arbeitskollegen zum Mittagessen getroffen. Und zwar genau in dem Restaurant in welchem ich das erste Mal mit der Firma essen war. Da schließt also auch ein bisschen der Kreis. Für den Abend war dann noch ein Besuch der Porterhouse North mit Declan und Alan angesetzt. Nach jenem Essen habe ich mich dann auf den Bus geschwungen und bin zu Croke Park und das dortige GAA-Museum aufgebrochen.
Guided Tour und Museum kostet für Studenten lediglich 7 Euro - und das ist es wert!
Vor Beginn der Tour habe ich mich schon mal in unteren Teil des Museum umgeschaut. Dort wird viel über die Geschichte der GAA, Hurling und Football erzählt und gut dargestellt. War schon sehr interessant für mich ein bisschen etwas über die Hintergründe zu erfahren.
Und dann gings aber los mit den großen Highlight: Die einstündige Tour!
Vom Museum aus sind wird zunächst in Richtung Katakomben gelaufen. Dabei haben wir die unterirdischen Parkplätze passiert. Der "taoiseach" (gesprochen: "ti-schock"), irisches Wort für Premierminister, hat dort zum Beispiel einen eigens für ihn reservierten Autoparkplatz. Auch für die Präsidentin gibt es einen speziellen Platz.
Anschließend konnten wir einen Blick in die Umkleidekabinen der Mannschaften werfen. Wir haben uns dabei in der "Gästekabine" gefunden. Dublin ist in der Regel in der anderen zu finden. Lustig anzuschauen ist auch der leicht rampunierte Tisch in der Mitte des Raumes. Der Trainer von Kilkenny (soweit ichs noch weiß), hat dort vermutlich mit dem Hurley wild drauf eingeschlagen.
Daraufhin ging es in den Aufwärmraum. Hier befinden sich die Spieler bevor sie den Rasen betreten. Der Raum ist so konstruiert, dass man auch die lärmenden Fans kaum hören kann. Auf diese Weise können sich die Spieler noch einmal in aller Ruhe auf das Match vorbereiten. Dabei hat jede Mannschaft seinen eigenen Raum. Es kam nur einmal vor, dass sich beide Teams (Dublin und Kerry) im selben befanden. Grund war, dass Kerry sich einen Spaß erlauben wollte und nach dem Aufwärmen auf dem Platz den "falschen" Weg eingeschlagen hatten. Die Dubs, völlig verwirrt, haben das dann auch gemacht und durften sich dann eben mit den Gegner noch einmal auf das Spiel vorbereiten. Aber das kam nur einmal vor!
Und dies ist er: Der Blick ins Stadion, den die Spieler sehen wenn sie aus den Kabinen kommen! Das weite Rund! Traumhaft!
Die kleine, nicht ausgebaute Fankurve ist der sogenannte "Hill 16". Die Festung der Dublinfans! Die Zahl "16" bezieht sich dabei einmal mehr auf das Easter Rising in 1916. Als die Dubliner die Stadt, speziell O'Connell Street und GPO, in Trümmer liegen sahen, wurden einige dieser Steine für den Beginn eines Neubaus des "Hill 16" verwendet. Ein Ausbau dieser Fankurve wie die restlichen Teile des Stadions ist nicht möglich, da es an der Genehmigung der Stadt, der umliegenden Häuser und der vorbeifahrenden Züge/Irische Bahn scheitert. Allerdings wird wohl auch kein echter Dublinfan einen Ausbau fordern. Wenn nächstes Jahr jedoch Fußballspiele in Croke Park Stadion stattfinden werden, wird dies wieder ein neue Streipunkt werden. Denn die FIFA mag keine Stehplätze und unsichere Tribünen... Man wird sehen!
Den Rasen durften wir natürlich nicht betreten, allerdings habe ich dazu zwei Fakten. Wenn man sich folgende Fotos genau ansieht, dann kann man feststellen, dass der Rasen in der Mitte leicht gewölbt ist, so dass das Regenwasser leichter ablaufen kann.
Der Rasen selber hat übrigens 2,5 Millionen Euro gekostet. Es handelt sich dabei um ein spezielle Polymerproduktion. (Polymer = Plastik im Volksmund; bei REHAU würde das allerdings keiner so sagen *g*) Er hält dadurch zum Beispiel wesentlich mehr aus.
Eine Stufe höher konnten wir auf gepolsterten Sitzen Platz nehmen. Hier sitzen während eines Spieles der taoiseach oder Ehrengäste der GAA. Natürlich genau in der Mitte! Deren Aussicht:
Und weiter ging es nach oben. Nach ganz oben! Zuvor passierten wir jedoch noch den Raum für die Presse, in welchem sich die ganzen Reporter vor und nach dem Spiel aufhalten. Es gibt dort natürlich auch was leckeres zum Essen und Trinken. Hin und wieder kommt es auch mal vor, dass ein Reporter vor Beginn des Spieles kommt, sich gemütlich den Bauch vollschlägt und dann wieder geht... ;-)
Und das ist sie nun also: Die Aussicht von ganz oben, den Presseplätzen, in das Stadion... *ohne Worte*
Für die Unternehmen gibts es natürlich auch eigene Logen. Die von der Ulster Bank sieht zum Beispiel folgendermaßen aus: (Hier kann man es sich schon gut gehen lassen! Die Plätze im Freien direkt davor gehören natürlich dazu)
Schöne Grüße aus dem "Premier Level". Ebenfalls sehr beliebt, weil edel eingerichtet. Karten hierfür werden nur auf 10-Jahres-Basis verkauft. Vor ein paar Wochen fand dort sogar eine Hochzeit statt. Allerdings bekommt man dort von der Stimmung nicht besonders viel mit. Und das ist ja wohl das wichtigste wenn man auf eine Sportveranstaltung geht, oder etwa nicht?
Weitere allgemeine Infos zu Croke Park:
Das Stadion ist mit seinem Fassungsvermögen für 82.000 Fans so konstruiert, dass es innerhalb von 8 (!) Minuten vollständig geleert werden kann! Allerdings ist dies bisher glücklicherweise nur graue Theorie. Denn es gab noch keine Situation die diese Maßnahme erfodert hätte.
Die hier sichtbare Leinwand soll die größte Outdoor-Videowand Europas sein und hat 1,52 Millionen Euro gekostet. (Das mit größter zweifel ich jedoch etwas an) Allerdings hat diese Leinwand zu einem der kuriosesten Tore der Geschichte geführt. Ein Torhüter hat sich noch die Wiederholung des Tores angeschaut, als er feststellen musste, dass er von der gegnerischen Mannschaften überrascht wurde. :-) Peinlich, peinlich, ...
Und abschließend noch eine der traurigsten Geschichten der GAA. Am 20. November 1920 kam es bei einem Football-Spiel zwischen Dublin und Tipperary zu einem blutigen Massaker. Englische Soldaten drangen mit Fallschirmspringern in Stadion und blockierten die Ausgänge. Als Vergeltung für die Ermordung britischer Agenten feuerten diese wie wild in die Zuschauermenge. Es kamen 14 Menschen ums Leben. Einer von ihnen, Michael Hogan Spielführer von Tipperary. Nach ihm wurde der neu errichte "Hogen-Stand" benannt. Die Tribüne, auf die wir hinauf gegangen sind.
Nach der Tour habe ich mich dann noch dem zweiten Stock des Museums gewidmet, welcher sich vorwiegend mit der aktuellen Geschichte beschäftigt. Auch hier habe ich einige sehr interessante Fakten erfahren können. Hier sind zwei, zugegebenermaßen sehr dunkle, Fotos der All Ireland Finals Pokale. Links der für Hurling, rechts Football:
Auch das GAA-Museum hatte einen interaktiven Teil anzubieten. Hier hat man die Gelegenheit ein bisschen Football und Hurling zu üben. Football ist für mich natürlich nichts besonderes gewesen, aber Hurling war schon mal witzig! Zufälligerweise war dort eine Gruppe spanischer Schüler/Studenten die eine private Einführung bekommen haben. Da ich nun auch meinen persönlichen Hurley und Sliotar von Conor bekommen habe (Thx for that!), kann ich mich daheim auch mal ein bisschen austoben! :-)
Damit war mein GAA-Tag beendet, den ich wirklich jedem der sich für Stadien, GAA oder Sport im Allgemeinen interessiert ans Herz legen kann! Für wahre Hurling- und Footballfans ein absolutes MUSS! Aber auch gut für ein besseres Verständnis für die GAA.
Abends habe ich mich, wie oben schon angedeutet mir Declan und Alan im Porterhouse North auf ein Pint getroffen. Porterhouse hat eine eigene Brauerei und bietet somit kein Guinness an. Deren Stouts sind allerdings durch die Bank ekelhaft... Dafür gibt es zahlreiche Bier aus aller Herren Länder. Das haben wir natürlich ausgenutzt und ein bisschen was probiert.
Den Anfang bildete ein Brain Blásta mit satten 7% Alkohol. Unser anschließendes Verlangen nach dem Celebration Stout für 10 Jahre Porterhouse mit sage und schreibe 10% Alkohol (!) konnte leider nicht entsprochen werden, da es das erst in 2-3 Wochen gibt. Allerdings wurde es auf der Rückseite der Bierkarte angepriesen... Naja... Declan sorgte in der nächsten Runde für ein eigenes Porterhouse-Bier "XXXX" (Stout). Auch ein deutsches Bier durfte nicht fehlen: die Wahl viel auf "Aventinus" (8%).
Des Weiteren begeisterten uns die sehr abwechslungsreichen Namen der drei angebotenen russischen Biere: "Baltika 3" (4,8%), "Baltika 6" (7,0%) und "Baltika 9" (8,0 %). Ich hatte dabei mit "Baltika 3" wohl noch die beste Wahl getroffen! ;-)
Und zum Abschluss ließen wir uns noch drei Biere vom Barkeeper empfehlen: Irgendein fruity beer, "Bravara" aus Brasilien und "Castle Lager" aus Südafrika. Letztendlich waren wir mit unserer 'Weltreise der Biere' recht zufrieden und auch das Essen ist sehr lecker und üppig! Lohnt sich auf jeden Fall dort hin zu gehen!
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